Wie geht der Trick?

Ich habe mich gestern mal mit einer Kollegin aus dem Fair Fashion Forum der Bürgerstiftung München über meine Up-cycling Ideen bzw. Wünsche unterhalten. Sie arbeitet für eine nachhaltige Modemarke und dort hat man sich natürlich auch schon mit Up-cycling beschäftigt. Das Problem liegt dabei an einem Punkt, den ich gar nicht auf dem Screen hatte: Um Klamotten zu vernünftigen Preisen anbieten zu können, muss man sie in einer gewissen Stückzahl anfertigen lassen und braucht dazu eine gewisse Menge Stoff. Das hat man aber nicht, wenn die Leute ihre Altbestände anschleppen, dann ist man automatisch bei Einzelanfertigungen – viel zu teuer! Deshalb eignen sich vielleicht Hoteltischdecken oder sowas, aber wo sonst findet man ausreichende Mengen in guter Stoffqualität. Jetzt verstehe ich auch, warum man versucht, Altstoffe wieder zu Fäden zu  recyceln, kam mir bisher sinnlos vor, weil man doch auch die Kleidung selbst wiederverwenden kann – und da darf dann zum Beispiel auch Stretch drin sein, der sonst den Rohstoff verunreinigt (und sich doch so super trägt!).

Wie könnte man denn sonst auf ausreichende Mengen kommen? Ich hatte die Idee, dass Marken wie Rundholz oder Annette Görtz vielleicht Up-cycling Sets für die meistverkauften Teile der Vorsaison anbieten könnten, die man dann entweder selbst umnähen kann, oder eben für die Dienstleistung des Schneiderns entsprechend zahlen muss. Das Problem dabei ist allerdings, dass die meistverkauften Teile möglicherweise die besonders gut gelungen sind, also die, die man am wenigsten Up-cyceln  möchte…Man muss das Thema, wie man Designerqualität in Up-Cycling Projekte bekommt also vermutlich doch anders angehen: Up-cycling Messen? Saisonale Pop-up Shops – so zwischen Eiserich und Lebkuchenverkauf?

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